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Bild: Bei einem Patienten wird ein Elektroenzephalogramm (EEG) zur Überprüfung der medikamentösen Epilepsieeinstellung erstellt

Epilepsiebehandlung

    Anfallsfreiheit ist Lebensqualität

    Epileptische Anfälle oder Krampfanfälle sind bei unseren Patienten und Patientinnen häufige Begleitdiagnosen, die bei schlechter Anfallskontrolle rasch in den Behandlungsfokus rücken können. Daher ist Epilepsiebehandlung ein Spezialgebiet der Kinderklinik Schömberg.

    Als primäres Ziel unserer Behandlung streben wir Anfallsfreiheit an. Allerdings nicht um jeden Preis. Wenn beispielsweise die Nebenwirkungen der Medikamente erheblich sind oder trotz fortbestehender Anfälle eine gute Lebensqualität besteht, sind individuelle Lösungen gefragt. Auch deshalb, weil sich Epilepsien im Kindes- und Jugendalter von denen Erwachsener zum Teil deutlich unterscheiden und im Verlauf der Entwicklung immer wieder ihr Erscheinungsbild verändern können. Schwierigkeiten kann es zudem im Kindesalter durch die Zulassungsbeschränkungen verschiedener Antiepileptika geben. Wichtig bei aktiven Epilepsien ist das Mitführen eines geeigneten Notfallmedikamts, ein ausreichender Verletzungsschutz, etwa durch Tragen eines Schutzhelms oder durch personalintensive Überwachung, gegebenenfalls auch 1:1-Betreuung.

    Epilepsiediagnostik

    Grundlage jeder Epilepsiebehandlung ist eine ausführliche Anfallsanamnese und die Ableitung eines EEGs. Bei bestimmten Fragestellungen kommen hier das Langzeit-EEG oder Video-EEG-Registrierungen zur Anwendung. Wo dies sinnvoll ist, erfolgen Kontrollen der medikamentösen Wirkspiegel.

    Epilepsiebehandlung

    Epilepsien werden überwiegend medikamentös behandelt. In einigen Fällen bestehen aber auch alternative Behandlungsmöglichkeiten. Auch das Vermeiden von Risikofaktoren wie der Einnahme zusätzlicher anfallsauslösender Medikamente, Schlafentzug, Alkoholkonsum bei jungen Erwachsenen oder Überanstrengung kann das Risiko des Auftretens von epileptischen Anfällen reduzieren.

    Wir haben Erfahrungen mit allen zugelassenen Antikonvulsiva und setzen diese entsprechend ein, wenn es die jeweilige Situation erfordert und keine Kontraindikationen bestehen. Bei fehlenden Alternativen auch als individuellen Heilversuch.

    Einige Epilepsieformen lassen sich durch einen diätetischen Behandlungsansatz (Ketogene Diät), die auch als modifizierte Aitkins-Diät erfolgen kann, gut behandeln.

    Vereinzelt gelingt es so, Anfallsfreiheit zu erzielen. Hierfür bedarf es einiger vorbereitender Untersuchungen, insbesondere, um eine Stoffwechselstörung auszuschließen. Zudem ist es wichtig, dass während der Umstellung des Energiestoffwechsels auf ein stabiles Glucose- und Ketoseniveau im Blut geachtet wird. Daher sollte die Einleitung einer ketogenen Diät unter stationären Bedingungen erfolgen.

    Für epilepsiechirurgische Eingriffe sind sehr aufwändige Voruntersuchungen Voraussetzung. In der Regel eignen sich nur umschriebene oder auf eine Gehirnhälfte beschränkte Epilepsien für diese Therapiemöglichkeit. Der Vagusnervstimulator hat in den letzten Jahren an Bedeutung verloren und wird nur noch selten eingesetzt.

    Beide Therapieverfahren bieten wir in der Kinderklinik Schömberg nicht an. Auf Wunsch informieren wir Sie gerne über diese Therapieverfahren und vermitteln die entsprechenden Kontakte.