Das vegetative Nervensystem steuert die Organfunktionen
Das vegetative Nervensystem steuert unbewusst viele Körperfunktionen. Es reguliert unter anderem das Herz-Kreislauf-System, die Verdauung und den Stoffwechsel. Zwei Anteile wirken dabei meistens als Gegenspieler: Der Sympathikus wirkt leistungsfördernd, der Parasympathikus erholungsfördernd.
Normalerweise arbeitet das vegetative Nervensystem unbemerkt. Wenn es aus dem Takt gerät, kann das zu Problemen bei fast jeder Körperfunktion führen. Wenn dies unerkannt bleibt, können jahrelange Leidenswege die Folge sein. Viele neurologisch erkrankte und mehrfachbehinderte Patienten oder Patientinnen leiden auch an neurovegetativen Symptomen. Unsere Aufgabe ist es dann, diese Probleme zu erkennen und zu behandeln. Dadurch gelingt es uns immer wieder, die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten nachhaltig zu verbessern.
Symptome wie Unruhe und Anspannung, vermehrtes Schwitzen oder Anstieg der Herzfrequenz mit beschleunigter Atmung sind oft der einzige Hinweis für eine vegetative Störung. Häufig zu beobachten sind Auffälligkeiten im Schlaf-Wach-Rhythmus. Obstipation, Blähungen und gastroösophagealer Reflux sind hinweisend auf eine Störung der Verdauungsfunktion, auch Schwierigkeiten beim Wasserlassen sind häufig vegetativ bedingt.
Alle genannten Symptome können dabei auch immer durch andere Ursachen, beispielweise durch Schmerzen oder eine Infektion, bedingt sein.
Das Ärzte- und Pflegteam der Kinderklinik arbeitet eng zusammen, um durch genaue Beobachtung und gezieltes Eingreifen die Ursache der jeweiligen Symptome zu erkennen. Häufig gelingt es so, die Störung zu behandeln oder zumindest eine Verbesserung des Zustandes zu erreichen.