Zum Hauptinhalt springen
Bild: Die Therapeutin der Kinderklinik stimuliert mit einem Massagegerät gezielt die Mundmotorik des Patienten

Logopädie

    Logopädie hilft Schlucken, Sprechen und Kommunikation zu verbessern

    Das Aufgabengebiet der Logopädie beinhaltet die Diagnostik, Beratung und Therapie von Störungen der Kommunikation, der Sprache, des Sprechens und der Stimme. Daneben behandeln wir aber auch oft Schluckstörungen und Schwierigkeiten bei der Nahrungsaufnahme.

    Patienten und Patientinnen mit Beatmung betreuen wir bei Bedarf in Zusammenarbeit mit der Atmungstherapie und begleiten eventuell bei der Entwöhnung von der Beatmung. Wichtig ist uns dabei, die Patienten und Patientinnen sowie deren Bezugspersonen von Anfang an in die Diagnostik und Behandlung mit einzubeziehen und bereits während des Aufenthaltes sowie bei Entlassung umfassend zu beraten.

    Schwierigkeiten erkennen, um beim Essen und Sprechen gezielt zu fördern

    Eine umfassende Anamneseerhebung und ein Gespräch mit den Angehörigen zu den relevanten Schwierigkeiten im Bereich von Nahrungsaufnahme und Kommunikation sind unsere ersten Schritte, um die Problembereiche zu identifizieren. Um danach den Entwicklungsstand und die Fähigkeiten des Kindes einzuschätzen, erfolgen eine strukturierte Beobachtung sowie standardisierte Test- und Diagnostikverfahren.

    Je nach Alter des Patienten/der Patientin befunden wir die Spracherwerbsstörung (zum Beispiel bei sogenannten „Late Talkern“, bei Schwierigkeiten der Lautbildung, Störungen der Grammatik, des Wortschatzes etc.) oder die Sprach- und Sprechstörungen nach vollzogenem Spracherwerb (Aphasie, Dysarthrie). Unsere Diagnostik umfasst dabei die individuelle Beurteilung der vorsprachlichen Fähigkeiten wie Blickkontakt, Umgang mit Dingen, Personen und Umwelt oder die Untersuchung der sprachlichen und kommunikativen Fähigkeiten bei Intelligenzminderung und anderen Entwicklungsstörungen.

    Bei ausbleibender Lautsprache erfolgt eine spezielle Sprachdiagnostik. Ebenso betrachten wir bei entsprechenden Problemen die Nahrungsaufnahme (Säuglinge bis Erwachsenenalter) näher. Hierbei erfolgt eine differentialdiagnostische Unterscheidung zwischen Schluckstörung, Fütterstörung, Nahrungsverweigerung und eine Beurteilung der Saug-, Schluck- und Kaufunktion bei verschiedenen Nahrungskonsistenzen (feste Nahrung, Brei, dickflüssig, dünnflüssig). An apparategestützter Diagnostik bieten wir Fiberendoskopische Untersuchung des Schluckens (FEES), Messung von otoakustischen Emissionen und Tympanometrie an.

    Ganz gezielt auf die spezifischen Schwierigkeiten eingehen

    Nach der Befundung wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.

    Hierzu werden die Ziele der Behandlung mit den Angehörigen und, wenn möglich, auch mit den Patienten/Patientinnen abgesprochen. Die Therapie selbst ist auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt und erfolgt regelmäßig nach interdisziplinärer Absprache und in Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen der Kinderklinik. Vor Entlassung geben wir eine Empfehlung zur Weiterbehandlung bzw. wird eine entsprechende Nachbehandlung angebahnt.

    Das Spektrum der in der Kinderklinik Schömberg eingesetzten therapeutischen Verfahren umfasst die Schlucktherapie bei Säuglingen, die Funktionelle Dysphagietherapie und die Manuelle Schlucktherapie.

    Darüber hinaus bieten wir ebenfalls Behandlungen nach F.O.T.T. an. Unterstützt werden diese Verfahren durch K-Taping in der Logopädie und den Einsatz von Biofeedback (Schlucken, Sprechen, Stimme), zum Beispiel mit gerätegestützten Verfahren wie sEMG.

    Eine Vielfalt an Vorgehensweisen steht uns in diesem Bereich zur Verfügung.

    Neben der Sprachtherapie nach Zollinger oder dem Patholinguistischen Ansatz kommen Symbolgestützte Kommunikation und Handlungsorientierte Sprachtherapie zum Einsatz. In Zusammenarbeit mit der Ergotherapie und der Pädagogik arbeiten wir mit dem Picture Exchange Communication System (PECS), um unseren Patienten und Patientinnen Kommunikation zu ermöglichen.

    Gegebenenfalls erfolgen spezifische Therapien bei Dysarthrie, bei Sprechapraxie oder anderen Problemen mit dem Sprechen sowie Sprachtherapie bei Aphasie.

    In enger Zusammenarbeit mit den Bereichen Pflege und Atmungstherapie ist bei beatmeten Patienten und Patientinnen die Logopädie auch am Trachealkanülenmanagement beteiligt.

    Das Trachealkanülenmanagement wird dabei von endoskopischen Verlaufskontrollen ärztlicherseits begleitet. Bei Bedarf setzen wir hier auch Schluck-, Sprach-, Sprech- oder Stimmtherapie bei den beatmeten Patienten ein.

    Weiterführende Informationen:
    Atmungstherapie / Trachealkanülenmanagement

     

    Kontakt

    Heidi Roller
    Leitende Logopädin

    E-Mail: logopaedie@kiklisch.de